Flüchtlingskinder in Nofels lernen Deutsch

27.11.2015 08:18
Kinder, die sich für den Unterricht bedanken, „Daumen hoch“, wenn ein Test angekündigt wird. Das ist in der Volksschule Nofels momentan tägliche Realität.

Die Kinder der asylsuchenden Familien sind mit Eifer beim Unterricht dabei. Das begeistert nicht nur Lehrerin Stefanie Studer, sondern auch Direktorin Monika Ritter.

Der Weg, einmal sehr gutes Deutsch zu sprechen, ist ein langer. Das ist den meisten klar, doch ohne sich zu bemühen und fleißig zu lernen, kann Integration nicht funktionieren. Und die Erfahrungen die diesbezüglich in der Volksschule Nofels gemacht werden, sind sehr gut, wie Deutsch-Lehrerin Stefanie Studer bestätigt: „Kinder lernen von Kindern am Schnellsten. Aus diesem Grund ist eine rasche Integration in die Klassengemeinschaft sehr wichtig. Vorab finden derzeit Intensiv-Deutschkurse statt, die von den Kindern und deren Eltern sehr ernst genommen werden.“

Unterschiedliche Niveaus

Die Grundvoraussetzungen der Schulkinder in Nofels sind unterschiedlich. Die Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren hatten zum Teil bereits Schulunterricht in ihren Heimatländern, wobei zu berücksichtigen ist, dass sie ein anderes Alphabet kennen als das lateinische. „Trotz allem sind die Kinder sehr interessiert und helfen sich gegenseitig weiter. Es ist wirklich schön zu sehen, wenn sie sich über Hausübungen und angekündigte Tests freuen.“ Ab nächster Woche werden die Kinder sukzessive in den Regelunterricht integriert. Dies geschieht mit Bedacht und in Rücksprache mit dem Klassenverband sowie dem jeweiligen Lehrkörper.

 

Drei Fragen an Deutschlehrerin Stefanie Studer (VS Nofels)
Sie geben Kindern von Asylsuchenden seit nunmehr zwei Wochen intensiv Deutschunterricht. Wie läuft es bisher?
Es läuft gut, ich bin zufrieden. Die Kinder wollen lernen und auch die Eltern sind bemüht, dass alles so gut wie möglich klappt. Die Kinder helfen sich gegenseitig, indem die Größeren für die Kleineren übersetzen und ihnen alles noch einmal auf Arabisch erklären. Das ist wichtig.
Sind bereits erste Fortschritte zu verzeichnen?
Wenn berücksichtigt wird, dass die Kinder erst wenige Stunden Deutschunterricht hatten – Montag von Freitag 7:45 bis 9:25 Uhr – bin ich sehr zufrieden. Wenn die Kinder zudem in Kürze in die Klasse integriert werden und erste Freundschaften mit österreichischen Kindern schließen, werden sie noch schneller lernen.
Was stellt beim Unterricht von Flüchtlingskindern die größte Herausforderung dar?
Eine Besonderheit und auch große Herausforderung ist sicher der Altersunterschied und der damit verbundene Niveauunterschied der Kinder. Ich unterrichte Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren. Manche Kinder waren schon in Syrien in der Schule und können daher schreiben, andere waren bislang jedoch noch nicht in der Schule.

 

Neuigkeiten zur Asylunterkunft Nofels:

Asylunterkunft in Nofels nahezu voll belegt

71 Asylsuchende werden mittlerweile in Nofels betreut. Nachdem es sich um Familien handelt, steht je eine Koje pro Familie zur Verfügung. Das führt dazu, dass die Kapazitätsgrenze der Unterkunft derzeit nahezu erreicht wurde.

Im Moment werden 13 Familien mit insgesamt 34 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie einige Ehepaare in Nofels betreut. Nachdem 20 Kinder in der Volksschule Nofels und der Mittelschule Oberau zur Schule gehen sowie vier Kinder den Kindergarten Franz Heim-Gasse sowie das Kinderhaus Nofels besuchen, besteht die Möglichkeit, vormittags Deutschkurse für die Erwachsenen in der Asylunterkunf in Nofels anzubieten. Dazu haben sich bereits viele Ehrenamtliche bei der Stadt gemeldet, die mit ihren Kursen in Kürze starten werden. Dadurch können die Eltern ihre Deutschkenntnisse verbessern und mit ihren Kindern besser auf Schultests lernen.

Die Mitarbeiter der ORS Service GmbH sind mit der Atmosphäre und dem Miteinander in der Asylunterkunft Nofels weiterhin sehr zufrieden. Es wird nach derzeitigem Stand aufgrund der Vielzahl an Asylwerbern auch noch eine Weile dauern, bis die ersten Asylbescheide für diese Menschen ausgestellt sind.

 

(Quelle HP Stadt Feldkirch)

 

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